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Der Therapiehund in der Ergotherapie

Geschrieben am 10.09.2024
von Petra Klaus


Der Einsatz von Therapiehunden in der Ergotherapie kann eine wertvolle Ergänzung sein, um die therapeutischen Ziele zu erreichen.
Durch die Kombination von tiergestützten Therapien mit herkömmlichen ergotherapeutischen Ansätzen kannst du  ein umfassendes und abwechslungsreiches Therapieangebot schaffen, das sowohl die körperlichen als auch die emotionalen und sozialen Bedürfnisse deiner Klientinnen anspricht.Hier sind einige Ansätze, wie du einen Therapiehund effektiv in deiner Ergotherapiepraxis einsetzen können:

  •  **Motivation und Engagement:** Therapiehunde können helfen, Klient* innen zu motivieren. Die Anwesenheit eines Hundes schafft eine angenehme Atmosphäre, die den Stress reduziert und die Bereitschaft zur Mitarbeit erhöht. Hierbei kann es durch aus ausreichen, dass der Hund sich frei im Raum bewegt. Fange Reaktionen und Emotionen deiner Klient* innen auf und nutze sie, um die Bindung zu ihnen zu stärken.

 

  • **Soziale Interaktion fördern:** Die Interaktion mit einem Therapiehund kann soziale Fähigkeiten und Kommunikationsfähigkeiten fördern, insbesondere bei Klienten mit sozialen Ängsten oder Autismus. Dazu gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Eine Möglichkeit kann sein, mit deinen Klient* innen leichte Übungen aus dem Hundetraining zu erarbeiten. Über die Gespräche rund das Verhalten und die Lernfähigkeit deines Hundes, gelingt es oft, die Klient*innen in eine Kommunikation zu bringen, zuerst mit deinem Hund, später auch mit dir.

 

  • **Motorische Fähigkeiten trainieren:** Aktivitäten mit einem Therapiehund, wie das Spielen mit Spielzeugen oder das Füttern, können helfen, die Feinmotorik und die Grobmotorik zu verbessern. Ein Beispiel kann hier sein Leckerli- Behälter in unterschiedlichen Formen zu besorgen, die von den Klient* innen geöffnet werden müssen um den Hund füttern zu können. Auch Schnüffelteppiche in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zum befüllen, können helfen die Motorik zu fördern und gleichzeitig Spaß und Abwechslung in die Situation zu bringen.

 

  • **Emotionale Unterstützung:** Therapiehunde bieten emotionale Unterstützung und können dazu beitragen, Angst und Stress zu verringern. Sie können auch das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit fördern. Die Möglichkeit offen über Emotionen zu sprechen, ist über " den Umweg" eines Gespräches über die Gefühle des Hundes, oft ein guter Einstieg.

 

  • **Sensibilisierung:** Bei Klienten, die Schwierigkeiten mit der sensorischen Integration haben, können Therapiehunde helfen, die Sensibilität gegenüber Berührungen, Geräuschen oder Bewegungen zu fördern und zu regulieren. Hierbei ist es extrem hilfreich, dass der Hund hier als Spiegel dienen kann und ungefilterte, schnelle Reaktionen auf die Aktionen deiner Klient*innen sendet.

 

  •  **Individuelle Anpassung:** Es ist wichtig, die Bedürfnisse und Fähigkeiten jedes Klienten zu berücksichtigen. Der Therapiehund sollte in der Lage sein, sich an die spezifischen Therapieziele und -methoden anzupassen. Das oberste Gebot zum Schutze des Hundes sollte hier eine individuelle Therapiplanung voraus gehen. Dein Hund muss nicht für jede individuelle Interventionsidee geeignet sein. Hier kann der passive Einsatz deines Hundes die Lösung sein.

 

  • **Integration in die Therapieziele:** Setze deinen Therapiehund strategisch ein, um individuelle Therapieziele zu unterstützen, z. B. Selbstständigkeit, Lebensqualität und soziale Eingliederung. Wie in jedem Arbeitsbereich mit Hund liegt es an dir, die einzelnen Einsätze kreativ zu gestalten.

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