Der Mythos, dass man bei der ersten Begegnung mit einem fremden Hund seine Hand entgegenstrecken sollte, um ihm die Möglichkeit zu geben, daran zu schnüffeln, wird seit Generationen weitergegeben. In den folgenden Zeilen möchte ich erläutern, warum diese Methode möglicherweise nicht die beste Wahl ist.
Diese Vorgehensweise verfolgt das Ziel, dem Hund durch diese Geste zu signalisieren, dass man Interesse an Kontakt hat und ihm keine Gefahr droht. Tatsächlich kann jedoch das Gegenteil erreicht werden. Das Entgegenstrecken der Hand sendet oft unbewusste Signale aus, die der Hund als unangenehm empfinden kann.
Da Hunde in der Regel kleiner sind als Menschen, führt das Handeinstrecken dazu, dass man sich über den Hund beugt. Dies kann als körperlicher Druck wahrgenommen werden, der schnell als bedrohlich empfunden wird, besonders wenn die Hand direkt vor oder über das Gesicht des Hundes gehalten wird. Eine derartige Annäherung kann als Überschreitung der persönlichen Distanz interpretiert werden und dem Hund unangenehm erscheinen. In vielen Fällen reagiert der Hund dann mit Ausweichen, Weggehen, (Kopf) Wegdrehen oder durch Demutsverhalten, wie das Anlegen der Ohren oder das Hinlegen. Wenn der Hund zudem an einer kurzen Leine gehalten wird, hat er oft nicht die Möglichkeit, auszuweichen, was zu einem unnötigen Konflikt führen kann – selbst freundliche Hunde können in solchen Umständen gestresst reagieren.
Wie lässt sich eine bessere ersten Begegnung mit einem Hund gestalten?
Du bist die, die im Einsatz mit deinem Hund Menschen vermitteln kannst, wie man es richtig macht.
Es ist grundsätzlich vorteilhafter, den Hund zu sich kommen zu lassen, anstatt ihn aktiv zu suchen. Also am Besten die Menschen bitten, den Hund zu ignorieren.
So gibt man dem HUnd die Chance sich langsam anzu nähern und selbst Kontakt auf zu nehmen.
Natürlich ist es auch total okay, wenn dein HUnd keinen Kontakt zu dem Menschen auf nehmen möchte.
Ein nächster Schritt könnte dann sein, den Menschen zu lenken, in dem dieser den Hund aus einem gewissen Abstand freundlich ansprecht und sich dann seitlich positioniert und eventuell ( bei einem kleinen Hund) in die Hocke geht.. Diese seitliche Annäherung reduziert den Druck in der Körpersprache.
Wenn du es perfekt machen möchtest, vermittel den Menschen , dass sie nach dem Ansprechen den Blick vom Hund abwenden und entweder zur Seite oder auf den Boden schauen. Je unsicherer der Hund ist, desto kleiner sollte man sich machen. Zusammengefasst: den Hund herankommen lassen, seitliche Annäherung, eventuell Hinhocken, Blick abwenden. Generell gilt: Je vorsichtiger der Hund, desto defensiver sollte die Körpersprache sein und mehr Zeit sollte eingeplant werden.
Wenn der Hund bereit ist, sich zu nähern, ist es wichtig, die Hände zunächst bei sich zu halten. Dies dient als eine Art Impulskontrolltraining für den Menschen. Der Hund hat so die Möglichkeit, sich relativ gefahrlos zu nähern und selbst zu entscheiden, ob er den Menschen beschnuppern möchte. Um den Menschen riechen zu können, muss der Hund nicht unbedingt dessen Hand nutzen. Die ersten Berührungen sollten stets seitlich oder von unten erfolgen und nicht direkt auf das Gesicht gerichtet sein.
Eine zusätzliche Idee: Vermittel de Menschen, dass sie deinen Hund nur für etwa fünf Sekunden streicheln und dann abrupt auf.hören.
Dann beginnt die Beobachtungsphase: Warte die Reaktion des Hundes ab – sucht er weiteren Kontakt oder zieht er sich zurück?
Natürlich können dann auch Leckerlis eine gute Möglichkeit zur Kontaktaufnahme sein. Dennoch ist es wichtig, den Hund ständig zu beobachten.
Tragt es in die Welt, damit der Mythos des Handausstreckens endlich verschwindet.!!!