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Schleppleine? Ja bitte!

Geschrieben am 13.11.2024
von Petra Klaus


Schleppleine? Warum eigentlich?

Hier eine Definition zum Wort: Schleppleine: erstmal ist es einfach eine lange Leine, nicht mehr und nicht weniger. Dennoch  ist sie hart umstritten, und entweder mag man sie, oder " man findet sie ganz schreklich ( was aus Trainersicht völlig unverständlich ist, denn eigentlich ist sie eins der besten Werkzeuge für das Training von unterschiedlichen Signalen wie z.B. der Rückruf  oder das Anitjagd-Training. ) Es gibt sie in unterschiedlichen Längen von  drei, aber auch fünf oder fünfzehn Metern. Es gibt sie aus unterschiedlichen   Materialien  wie Nylon, Leder oder Biothane. Gut ist, wenn sie keine Metallösen oder Handschlaufen hat, da sich diese leicht verfangen können , wenn man z.B. im Waldgebiet unterwegs ist. 

Die passende Schleppleine sollte zur Rasse, Größe und Temperament deines Hundes passen. 
Grundsätzlich kann man sagen:  Je größer bzw. stärker der Hund, umso kürzer die Schleppleine. Nur so kannst du deinen Hund halten und stoppen, wenn er mal Gas gibt. UNd bitte die Schleppleine immer nur in Kombination mit einem Brustgeschirr verwenden. So schützt du deinen Hund  vor Verletzungen z.B. an der Halswirbelsäule. 

Aber wofür brauch man die Schleppleine denn nun eigentlich?

Zuerst soll dein Hund lernen, sich an dir zu orientieren und er soll auch lernen Kontakt zu dir zu halten. Die Schleppleine ist also eigentlich ein Bindeglied. Um es ganz klar zu definieren: es ist auch eine Form Zugriff auf deinen Hund zu haben.. Viele Hunde lernen ohne den Einsatz einer  Schleppleine  im Training oft sehr früh , dass du diesen Zugriff  ganz einfach ab einem bestimmten Abstand nicht mehr hast. Und sie lernen das auch oft sehr schnell, denn diese Ausflüge sind oft mit selbstbelohnenden Aktionen verbunden. Um es kurz zu sagen: es macht deinen Hund dann auch noch sehr viel Spaß, wenn er " außerhalb deiner Kontrolle" unterwegs ist.

Grundsätzlich ist es also erst einmal wichtig, dass du mit ihm kommunizierst, erwünschtes Verhalten bestärkst und ihm Alternativen zum Jagen oder Herumschnüffeln bietest. Schaut dich dein Hund zum Beispiel  beim Spaziergang an, dann halte das nicht für selbstverständlich, sondern lobe ihn ausgiebig dafür, immer und immer wieder, ganz nach dem Grundsatz: Verhalten, was belohnt wird wird häufiger gezeigt. UNd das funktioniert immer, in jedem Alter und bei jeder Rasse!!!

Die Schleppleine selber ist lediglich beim Training  ein Hilfsmittel, damit dein Hund lernt, einen bestimmten Radius einzuhalten. Du solltest sie im Training positiv machen, sie ist nicht zum " ziehen und reinrennen " gedacht. Erkläre deinen Hund, dass er innerhalb dieses Radius laufen kann und erkläre ihm auch, wo der Radius endet. 
Sollte dein Hund z.B. etwas zum Jagen entdecken und weg laufen  möchte oder  losrennt, dann kannst du ihn durch das Festhalten der Leine oder Drauftreten daran hindern. Er soll begreifen, dass jeder Jagdversuch keinen Erfolg hat.  Ideal ist es, wenn du mit dem Schleppleinentraining beginnst, bevor der Jagdtrieb erwacht, also ca. im 4.-5. Monat. Das Ziel ist es, mit deinem Hund alternatives Verhalten zum Jagen und einen sicheren Rückruf zu trainieren.

Das Training mit der Schleppleine ist nicht nur toll für Hunde die jagen , sondern auch für die Hunde, die noch nicht zuverlässig zurückkommen. Auch für gut trainierte Hunde ist es eine Möglichkeit der Bewegungsfreiheit in Gebieten, in denen Hunde nicht frei laufen können. Eigentlich ist es sogar das einizge Mittel, um einen zuverlässigen Rückruf zu trainieren, denn einen Rückruf damit gut aufzubauen ist viel einfacher, als diesen zu trainieren, wenn dein Hund schon verstanden hat, dass er sich trotz Signalen von dir so weit entfernen kann, dass du also  handlungsunfähig bist. ;)

 

 

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