Psychologische Aspekte des Zusammenlebens

Geschrieben am 08.05.2024
von Petra Klaus


sychologische Aspekte bei der Adoption des Hundes und beim späteren Zusammenleben

Wir alle kennen diese Bilder aus Sheltern im Ausland. Wir alle kennen die traurigen Blicke von Tierheimhunden, die hinter Gittern sitzen. Manchmal sind die Bilder so herzergreifend, dass man es kaum aushalten kann. Man enwickelt ein großes Maß an Mitleid. Mitleid sollte allerdings nie der Hauptgrund für die Anschaffung eines Hundes sein.
Wähle den Hund möglichst rational nach den bereits in einem anderen Abschnitt erwähnten Kriterien aus. Mitleid ist kein guter Berater, weder bei der Auswahl noch beim späteren Training und Zusammenleben. Mitleid verschleiert uns den Blick. Ein Hund ist so oft fähig das Erlebte sehr schnell zu vergessen und sich auf neue die Umgebung und die neuen Lebensumstände ein zu lassen und anzukommen.
Mit zuviel Emotionalität sind wir Menschen nicht fähig den Hund wirklich zu sehen und ihn, vor allem am Anfang, objektiv einzuschätzen , um ihn so bestmöglich zu unterstützen. Mit zuviel Mitleid in Herz und Kopf sind wir gar nicht fähig die tollen und wunderschönen Eigenschaften unseres neuen vierbeinigen Partners zu sehen. 
Das tut uns nicht gut und noch viel weniger dem Hund. Dieser braucht, wie jeder andere Hund, vor allem eins: dich als sicheren, souveränen Partner an seiner Seite. 
Hunde aus dem Tierschutz haben oft unfassbares Leid erlebt. Aber Mitleid hilft keinem. Wer Mitleid hat leidet mit. Hunde sind jedoch Experten darin unsere Gefühle zu scannen. Und Hunde sind sehr empfindsame Wesen. Was soll es ihnen also helfen dieses "schwere, negative Gefühl" an sie weiter zu geben. Schnell kann es passieren, dass das erlebte Leid des Hundes im Fokus steht. Die Vergangenheit des Hundes dient dann oft als Erklärung für fehlende Konsequenz, für wenig Training, für fehlende Struktur im Zusammenleben. Gerade in den ersten Monaten  braucht der Tierschutzhund genau das.
Ein Hund aus dem Tierschutz startet ganz oft mit vielen Ängsten in das neue Leben mit dir. Mit Mitleid verstärkt du diese Angst, denn du bist nicht frei in deinem Handeln. Dein Hund braucht dich nun. Er braucht dich als sicheren Part an seiner Seite. Nur wenn du es schaffst, seinen wirklichen Charakter zu entdecken und wer die Empathie auf bringt seine Gefühle wirklich zu erkennen, der ist kann ihm helfen. Und nur dann kann sich eine innige Bindung mit ganz viel Vertrauen entwickeln. 
Lege den Fokus in eurem neuen gemeinsamen Leben auf das Jetzt. Beobachte die Entwicklung, unterstütze wo nötig und feiert gemeinsam jeden noch so kleinen Erfolg. Dabei gibt dein Hund das Tempo an. Schraube deine Erwartungen nicht zu hoch, gib ihm Zeit.
Lass uns doch mal auf die Bedürfnispyramide eines Hundes schauen. Hier wird sehr schnell deutlich was für unsere Hunde wirklich wichtig ist. Es gibt unterschiedliche Entwürfe solch einer Bedürfnispyramide, aber im Grunde sagen fast alle das Gleiche aus. Beim Betrachten der Pyramide werden einige Hundebesitzer*innen staunen und dann ihr Verhältnis zu ihrem Hund überdenken müssen. Aber sieh selbst: