Nicht nur uns Menschen kann man unsere Stimmung oft im Gesicht ablesen. Auch andere Säugetiere nutzen diese Form der Kommunikation. Wir teilen diese Eigenschaft also mit vielen anderen Spezies.
Beobachten wir Kinder, sehen wir die Emotionen meist ungefiltert im Gesicht des Kindes. Je erwachsener wir werden, um so mehr geben wir uns Mühe, unsere Gesichtsmimik zu kontrolieren oder sogar so zu beinflußen, dass wir unlesbar sind oder bewußt eine Emotion vortäuschen.
Da stell sich natürlich die Frage: sind unsere Hunde dazu in der Lage Emotionen durch eine kotrollierte Gesichtsmimik zu steuern?
Antwort: jein!
In der dazu stattgefunden Gemeinschaftsarbeit von Wissenschaftlern aus Leipzig und Portsmouth kam man zu dem Ergebnis, dass Hunde durchaus in der Lage sind ihre Mimik kontrolliert zu verändern. Sie brauchen dazu aber die Kommunikation und vor allem eine gute Bidung zu ihrem Menschen. Das Ändern ihrer Mimik war im Test immer eine Reaktion auf ein Verhalten, eine Mimik , eine Handlung ihres Menschen. Man konnte beobachten, dass Hunde ihre Augenbrauen hoben, Ihre Augen vergörßerten oder ihre Zunge zeigten ( was keinen Kontext zur einem beschwichtigendem Verhalten hatte, aber daraus entstanden sein kann). Auch andere Verhaltensweisen , die nicht zur Mimik zählen, wurden gezeigt. Hunde veränderten ihre Körperhaltung. Hier gab es verschiedenen Körperhaltungen zu beobachten, die sie immer deutlich " ihrem Menschen anpassten ", da dieser dann darauf reagierte. Andere Hunde gaben Laute von sich, von denen sie gelernt hatten, dass auch hier eine Reaktion des Menschen zu erwarten war. Es war auch zu beobachten, dass Hunde sehr gut erkennen, wann ihr Menschen bereit zur Kommunikation sind, wann es sich " also lohnt" Kontakt auf zu nehmen.
Aber zurück zur Mimik: das mit Abstand am häuftigste Mimik-Signal war das Augenbrauen heben. Man geht davon aus, dass Menschen diesen Blick als traurig deuten. Dies löst Mitgefühl aus und es besteht für den Hund eine sehr große Chance vom Menschen positive Aufmerksamkeit zu bekommen. Hier ist evolutionär viel passiert, da dies beim Urvater des Hundes, dem Wolf, nicht zu beobachten ist. Eine andere Interpretation könnte sein, dass der Blick mit hochgezogener Augenbraue vom Menschen als kindlich und niedlich empfunden wird und einem gewissen Kindheitsschema entspricht.
Egal, was der Blick genau beim Menschen aus löst ( das ist sicherlich auch bei jedem Menschen anders), der Hund hat Recht: es funktioniert!
Zusammenfassung: Hunde können ihre Mimik steuern, wenn auch nicht in so einem großem Sprektrum wie wir Menschen. Am deutlichsten zeigen sie es beim eigenen Menschen. Nur ganz kleine " manipulierende Mimiksignale" konnten auch von Hunden gegenüber ihnen fremden Menschen beobachtet werden.
Hast du deinen Hund schon mal beim Augenbrauen heben erwischt? ;)