Rückruf ....so geht´s!

Geschrieben am 30.10.2024
von Petra Klaus


Der Rückruf ist für uns eins, wenn nicht das wichtigstes, Signal  im Hundetraining.

Du wünscht dir,  dass dein Hund sofort und auf direktem Weg freudig in deine Arme läuft, wenn du ihn rufst?

Und wahrscheinlich soll er es unter größter Ablenkung schaffen, immer und überall?

Das ist machbar, auf jeden Fall. Aber es gehört, wie fast bei allen Signalen im Hundetraining, etwas Arbiet dazu! ;-)

Das Wichtigste vorweg : du brauchst einen Plan!  WEnn du den nicht hast, besprich das mit einem/ einer Hundetrainerin.

Lass uns mal kurz drüber nachdenken, was genau du von deinem HUnd möchtest:

Du möchtest, dass dein Hund sein aktuelles Verhalten unterbricht und auf direktem Weg , so schnell wie möglich, zu dir kommt. Meistens sind das für deinen Hund richtig gute Sachen wie Vögel jagen, Dinge fressen, Spuren folgen, andere Hunde treffen , mit anderen Hunden spielen oder einfach nur in der Gegend rum gucken. Er soll also in dem Moment schnell zu dir laufen und alles andere " vergessen" , ohne Überlegen und ohne  Zwischenstopp. UNd dann soll er genau bei dir, voller Freude ankommen.  

Erste Tipp:  Mal ein bißchen Selbstreflektion!  ;)

Beim nächsten Mal , wenn du deinen Hund rufts, beobachte dich doch mal kurz: wie war deine Stimme? Nett? Einladend? Souverän?

Wie war deine Körpersprache? Offen? Einladend? Oder etwa nach vorne gebeugt oder drohend mit dem Zeigefinger " Hier" zeigend?

Hast du deinen HUnd dabei angestarrt ? Hattest du einen angestrengten Gesichtsausdruck?

Stell dir einfach die Frage, ob du so rufst, dass du selbst supergerne zu dir kommen würdest!  :-)

 

Also mach lieber das:

  • Körperschwerpunkt nach hinten verlagern, dich eventuell seitlich stellen oder in die Hocke gehen
  • von dem Hund weg gehen und nicht auf ihn zu laufen ( aber bitte nicht verstecken oder aus der Sicht gehen, das sorgt bei deinem HUnd für Unsicherheit)
  • Experementiere mit deiner Körperhaltung und deiner Stimme. Probiere aus, auf was dein Hund am besten reagiert, was er mag!
  • DAs Kommen muss sich für deinen HUnd lohnen ! Mach PArty wenn er kommt ( Partystimme, Partysuperdupergoodie, Partykörpersprache) Sonst hast du wegen seiner " Kosten-Nutzen-Rechnung keine Chance! ;)
  • ES zählt, wie du dich vor, während und nach dem Rückruf verhalten hast. Würdest du freudig zu jemandem laufen, wenn  "nicht alles in eurer Beziehung gut läuft?"
  • Traniere in Millimeter-Schritten.Plane die Schwierigkeit der Ablenkungen genau. 
  • Trainiere immer so, dass dein Hund es zu 90% schaffen kann
  • Traniere immer mit dem gleichen Signal. Wenn du ständig die Signale wechselt, machst du es deinem Hund nur schwerer.  EIn Signal und vielleicht die Pfeife, das müßte doch reichen :-)
  • Probiere aus, was für deinen Hund wirklich die Superduper-Belohnung ist, Vielleicht musst du auch ab und zu mal wechseln. Aber wichtig ist: es gibt IMMER eine Superbelohnung nach einem guten Komm. Immer, Immer, Immer , auch wenn es irgendwann richtig gut klappt. ( Grundsatz: Verhalten wird nur gezeigt, wenn es sich lohnt!)
  • Schleppleine dran, so lange bis es gut klappt. Wenn dein HUnd erstmal verstanden hat, dass er nicht kommen muss, wenn du zu weit weg bist , wird es schwieriger. ;-)
  • Arbeite mit deinem Signal und dem Korrekturwort. Kommt dein HUnd mal nicht, hole ihn emotionslos und kommentarlos. Rufe das Signal nicht mehrmals hintereinander, denke an das Korrekturwort.
  • Trainiere  ganz viel, überall ( immer " von leicht zu schwer" ), übe auch kleine Distanzen

Am Anfang geht es sehr darum, das Signal so positiv wie möglich zu konditionieren.

( Sollte da  in der Vergangenheit schon was  schief gelaufen sein, ist ein Neustart auf jeden Fall möglich. Vielleicht ist ein neues Signal da schon der erste Schritt. Oder hole dir die HIlfe eines Hundetrainers/ Hundetrainerin.)

 

Viel Spaß beim Training! Und immer dran denken: Party!!!!!!!